Garri Kimowitsch Kasparow (auch Gary Kasparow oder Gary Kasparov, früher: Harry Weinstein) (geb. 1963), russisch-aserbaidshanischer Schachgroßmeister; Weltmeister der FIDE von 1985 bis 1993, Weltmeister der PCA seit 1993. Er gilt als einer der besten Schachspieler aller Zeiten.
Kasparow wurde am 13.04.1963 unter dem Namen Harry Weinstein als Sohn eines deutsch-jüdischen Vaters und einer armenischen Mutter in Baku, Aserbaidshan (ehemals Sowjetunion), geboren. Nach dem Tod seines Vaters nahm er den Namen seiner Mutter an. Kasparows Begabung wurde früh erkannt, als 10-jähriger wurde er Mitglied der Moskauer Schachschule, die von dem früheren Weltmeister Michail Botwinnik geleitet wurde. Im Alter von zwölf Jahren wurde er aserbaidshanischer Meister und sowjetischer Juniorenmeister, mit 16 errang er den Titel eines Juniorenweltmeisters. Der Großmeistertitel wurde ihm 1980 verliehen, ein Jahr später wurde er erstmals sowjetischer Meister.
Nachdem Kasparow u. a. gegen den Exilrussen Viktor Kortschnoi das Kandidatenturnier gewonnen hatte, war er 1984 der offizielle Herausforderer des amtierenden Weltmeisters Anatoli Karpow. Dieser WM-Kampf wurde abgebrochen, nachdem nach 22 Wochen und 48 Partien kein Sieger ermittelt worden war. 1985 trat Kasparow erneut gegen Karpow in einem Wettkampf an, der auf 24 Partien beschränkt wurde, und siegte schließlich mit 13:11 Punkten. Somit wurde er mit 22 Jahren der jüngste Schachweltmeister. 2001 wurde dieser Rekord wurde dieser Rekord von dem 19-jährigen Ruslan Ponomariov wieder eingestellt. 1986, 1987 und 1990 verteidigte er seinen Titel gegen Karpow und avancierte 1992 mit mehr als 2.800 Punkten zum am höchstdotierten Schachspieler aller Zeiten. Nach einem Konflikt mit Felicio Campomanes, dem Präsidenten der FIDE, wurde Kasparow 1993 der WM-Titel aberkannt, der Brite Nigel Short wurde nicht als Herausforderer akzeptiert.
Anschließend verließen die beiden die FIDE und gründeten die Professional Chess Association (PCA), die im Oktober 1993 in London den WM-Kampf veranstaltete, der mit 12:7 für Kasparow endete. Daraufhin trugen Anatoli Karpow und der niederländische Großmeister Jan Timman den WM-Kampf der FIDE aus. Karpow siegte und war bis 1999 Weltmeister der FIDE. Gegen den indischen Großmeister Viswanathan Anand verteidigte Kasparow im Oktober 1995 seinen Weltmeistertitel der PCA mit 10½:7½. 2000 wurde die PCA in Braingames Network (BGN) umbenannt und Kramnik siegte in London mit 8½:6½ über Kasparow. Am 06. Mai 2002 wurden die Pläne zur Zusammenführung der beiden Schachverbände ausgehandelt.
Im Mai 1997 unterlag er in einem weltweit viel beachteten Wettkampf dem Supercomputer "Deep Blue" von IBM mit 2½:3½ Punkten. Es folgte im Oktober 1999 der Sieg im vier Monate dauernden Wettkampf "Kasparow gegen die Welt", an der sich via Internet Menschen aus 75 Ländern beteiligten. Das von Microsoft gesponserte Match, eine sizilianische Partie, die drei Millionen Menschen über das World Wide Web verfolgten, wurde schließlich von der Weltmannschaft im 62. Zug aufgegeben.

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