Jan Timman (geb. 1951), niederländischer Großmeister, Weltmeisterherausforderer von 1993.
Timman wurde am 14.12.1951 in Amsterdam geboren und ist nach dem Weltmeister Prof. Dr. Machgielis Euwe der bekannteste niederländische Schachspieler. Nachdem er einige Male Jugendmeister in Holland wurde, beschloss er 1970 Berufsschachspieler zu werden. Schon 1971 erreichte er den Titel des Internationalen Meisters und drei Jahre später erhielt er den Großmeistertitel. Lange Zeit nahm Timman an allen internationalen Teamwettkämpfen Hollands am ersten Brett teil. 1980 war er Nr. 4 der Weltrangliste und erhielt den Titel "Best of the West". Seit 1979 gehört er zu der kleinen Gruppe von Schachspeilern, die berechtigte Ansprüche an den Weltmeistertitel stellten.
Im Kandidatenturnier verliert er im Finale gegen Nigel Short. Aber weil Nigel Short und Garri Kimowitsch Kasparow ihren eigenen WM-Titel ausspielen (PCA) erhält Timman 1993 eine zweite Chance um die Weltmeisterschaft der FIDE gegen Anatoli Jewgenjewitsch Karpow zu spielen. Der in Zwolle, Arnhem, Amsterdam und Djakarta organisierte Wettkampf wurde von Karpow mit 12½:8½ gewonnen.
Auf nationaler Ebene bewies Timmann des öfteren seine Überlegenheit und gewann beinahe alle Titel seines Landes. Er ist für seine hervorragenden Analysen bekannt und veröffentlichte viele Bücher die zu den besten der modernen Schachliteratur gehören. Auch seine Artikel in der Zeitschrift "New in Chess", deren Hauptredakteur er seit 1984 war, werden gerne gelesen. Ferner galt er als ein besonderer Kenner des Endspiels. Er war einer der wenigen aktiven Schachspieler, die Endspielstudien komponieren und publizieren. Sein 1995 erschienenes Buch "Ausgewählte Endspielstudien" zeigte ihn auch als Meister dieser Kunst.

Home