Dr. Alexander Alexandrowitsch Aljechin (auch Aleksandr Aljochin oder Alexander Alekhine) (1892 - 1946), russischer Schachgroßmeister, Weltmeister von 1927 bis 1935 und von 1937 bis 1946.
Aljechin wurde am 31.10.1892 in Moskau als Sohn eines Adligen und einer Industriellentochter in Moskau geboren und studierte in Sankt Petersburg Jura. 1914 erregte er erstmals die Aufmerksamkeit der Schachwelt, als er bei einem Turnier in Sankt Petersburg Dritter wurde hinter dem deutschen Weltmeister Emanuel Lasker und dem Kubaner José Raoul Capablanca; nach diesem Turnier wurde er zum Großmeister ernannt. Nachdem Aljechin 1920 Meister der russischen Sowjetrepublik geworden war, emigrierte er im folgenden Jahr nach Frankreich und nahm 1925 die französische Staatsbürgerschaft an. Im selben Jahr promovierte er an der Sorbonne. Nach dem 1. Weltkrieg gewann er eine ganze Reihe bedeutender Turniere. Er war neben Capablanca der beste Spieler seiner Zeit. 1927 wurde Aljechin Weltmeister im Wettkampf in Buenos Aires gegen den kubanischen Titelträger (6:3 und 25 Remise). Zwei mal verteidigter er seinen Titel gegen Jefim Bogoljubow (1929 (Deutschland, Holland) mit 15½:9½ und 1934 in Deutschland mit 15½:10½), bevor er diesen 1935 gegen den Holländer (in Holland) Max Euwe verlor. Er holte sich jedoch 1937 beim Duell gegen den Titelverteidiger in Holland mit 15½:9½ den Titel zurück und behielt ihn bis zu seinem Tod 1946.
Aljechin war auch ein hervorragender Blindspieler; 1925 stellte er in Paris bei einem Blindsimultanspiel einen neuen Weltrekord auf: von 28 Partien gewann er 23, remisierte dreimal und unterlag nur zweimal. Aljechin gilt als einer der größten Schachspieler aller Zeiten. Sein Spiel war geprägt von großem Einfallsreichtum im Angriffsspiel und immenser Komplexität, mit der er seine Gegner nicht selten überforderte.
Aljechin betonte im Schach besonders den künstlerischen Aspekt. Sein bekanntestes Buch heißt "Auf dem Wege zur Weltmeisterschaft - 1923 bis 1927". Besonders schöpferisch behandelte er die Eröffnungsphase. Nach ihm sind zahlreiche Varianten benannt.
Aljechin-Verteidigung heißt seine Eröffnung, die nach 1. e4 Sf6 entsteht.
Da Aljechin am 25. März 1946 in Estoral (Portugal) starb, wurde 1948 ein Match-Turnier um die Weltmeisterschaft mit fünf Teilnehmern ausgetragen, den Botwinnik für sich entschied.

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