Jefim Dmitrijewitsch Bogoljubow (auch Efim Dimitrijewitsch Bogoljubov oder E. Bogoljubow) (1889 - 1952), Weltmeisterherausforderer von 1929 und 1934.
Bogolubow wurde am 14.04.1889 in Kiew in der Ukraine geboren und studierte zuerst Theologie, besuchte aber später die polytechnische Hochschule in Kiew.
Der Ausbruch des 1. Weltkriegs, als er am Turnier in Mannheim teilnahm, war bestimmend für seinen Lebenslauf. Er wurde in Triberg interniert, heiratete dort und erwarb 1927 die deutsche Staatsangehörigkeit.
Später in Nazideutschland fand er im badischen Schachverband eine Stütze, während ihn der Großdeutsche Schachbund, auf "Reinblütigkeit" Wert legend, bei nationalen Meisterschaften abblockte. So wurde "Bogol", wie ihn seine Freunde nannten, ungeachtet seiner Sonderklasse, nur viermal deutscher Meister (1925, 1931, 1933 und 1949).
1929 und 1934 spielte er gegen Dr. Alexander Alexandrowitsch Aljechin um den Weltmeistertitel, unterlag aber mit 9½:15½ und mit 10½:15½.
Nach dem zweiten Weltkrieg machte Bogoljubow Schlagzeilen, als er den durch Aljechin Tod frei gewordenen Weltmeistertitel in seiner naiven Art für sich requirierte.
Seine Spielstärke war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon spürbar abgesunken, so dass niemand diese Geste ernst nahm, und die FIDE ging bei der Vorbereitung des Match-Turniers von 1948 wortlos darüber hinweg. Bogoljubow zählt zweifellos zu den bedeutendsten Schachmeistern in seinem Jahrhundert. Er stand jedoch immer im Schatten Aljechins.
Bogoljubows Element war die Initiative, der temperamentvoll und wuchtig vorgetragene Angriff. Daneben zeichnete ihn aber auch eine gewisse Unbekümmertheit aus, ein Überbewerten der eigenen Möglichkeiten, hin und wieder sogar Sorglosigkeit.
"Wenn ich Weiß habe, gewinne ich, weil ich Weiß habe. Wenn ich Schwarz habe, so gewinne ich, weil ich Bogoljubow bin", waren inzwischen seine geflügelten Worte.
Sein Einfluss auf das deutsche Schachleben wurde maßgebend durch ihn beeinflusst. Es gibt wohl keinen Meister, der so intensiv Schach gespielt hat wie Bogoljubow. Von 1910 bis 1950 beteiligte er sich an 100 größeren Turnieren und war daneben immer mit Schach beschäftigt.
Er starb in Triberg am 18.06.1952 und gab sich bis zu diesem Tag dem Schachspiel hin.
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