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Mit Hilfe des Schachs formte ich meinen Charakter. Das Schachspiel lehrt vor allem, objektiv zu sein. Man kann nur dann ein großer Meister werden, wenn man sich seiner Fehler und Mängel bewusst wird - ist das nicht ganz so wie im Leben? (Alexander Aljechin)

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Am 9. und letzten Spieltag mussten die Spieler des SK Buchen-Walldürn nach Baiertal fahren, um dort gegen die Spielgemeinschaft aus Wiesloch und Baiertal anzutreten. Dabei befanden sich beide Mannschaften punktgleich auf den beiden letzten Plätzen und mit einem Sieg hätten beide Mannschaften noch gute Chancen, die Klasse zu halten. Um dies zu erreichen, stellten die Gastgeber sehr stark auf und waren auf dem Papier klarer Favorit.

Dies wurde an Spitzenbrett auch schnell deutlich, als Hans Leidecker schon aus der Eröffnungsphase heraus mit einer Qualität und einem Bauern weniger dastand, was der starke Sabahudin Hasecic dann auch problemlos zum Sieg vollendete.

Danach einigte sich Mannschaftsführer Stefan Dosch

und Andreas Rein auf ein Remis, nachdem sein Gegner das von ihm gespielte Evans-Gambit zwar erfolgreich verteidigte und mit einem Mehrbauern dastand, dieses ihm aber nur unter Aufwendung von sehr viel Bedenkzeit gelang, was im weiteren Verlauf der Partie durchaus zu Probleme hätte führen können.

Eine äußerst spannende Partie fand am 7. Brett zwischen Reiner Bechtold und Dr. Werner Huber statt. Letzterer gab zunächst einen Bauern auf, um einen gefährlichen Königsangriff zu initiieren, opferte später dann noch eine Qualität. Die korrekte Verteidigung war zu keinem Zeitpunkt einfach, doch gelang es Reiner Bechtold, alle Drohungen abzuwehren. Seine starke Leistung krönte der Walldürner  dann durch ein Schachmatt mit Dame und Turm, was genau zum richtigen Zeitpunkt kam, denn sein Gegner drohte ebenfalls mit einem Matt im nächsten Zug, wobei dieses nicht mehr zu verteidigen gewesen wäre.

Nahezu zeitgleich einigte man sich an Brett 8 in einer wesentlich ruhigeren Begegnung auf ein Remis. Zwar erspielte sich Ronald de Swart eine etwas bessere Stellung, konnte aber zu keinem Zeitpunkt einen klaren Vorteil erzielen. Nachdem beide Parteien nur noch einen Turm und einige Bauern auf dem Spielfeld hatten, einigte man sich mangels realistischer Siegchancen zu Recht auf ein Unentschieden.

Damit stand es zwischenzeitlich 2:2 womit es auch weiterhin eine vollkommen offene  Begegnung war. Klare Tendenzen zu Gunsten einer Seite waren lediglich an Brett 6 auszumachen, da Bernhard Meixner einen Bauern im Rückstand war und sich zudem eher auf die Verteidigung seines Königs konzentrieren musste. Wenig später wurde allerdings klar, dass ihm dies nicht gelingen würde, da er einen Turm aufgeben musste, um nicht Matt gesetzt zu werden. Er setzte die Partie zwar fort, aber die Hoffnung darauf, dass sein Kontrahent noch patzen würde, war äußerst gering, was letztendlich auch nicht passierte.

Deutlich bessere Chancen auf einen Sieg hatte dagegen Bastian Röse, der nach dem Gewinn eines Bauern wenig später noch einen zweiten gewinnen konnte. Dafür musste er allerdings aufpassen, dass ein gegnerischer Freibauer nicht das Umwandlungsfeld erreicht, wobei ihm aufgrund sehr langsamer Spielweise kaum noch Zeit übrig blieb. Sein Gegenüber verfügte ebenfalls über sehr wenig Zeit auf der Uhr, weshalb beide Spieler zum Erreichen der Zeitkontrolle kaum mehr als die 30 Sekunden Aufschlagszeit pro  Zug nutzen konnten, wodurch beide Kontrahenten einige Gelegenheiten für bessere Züge verstreichen ließen. Nachdem der 40. Zug erreicht wurde, musste Hans-Martin Klein jedoch feststellen, dass seine Stellung mit zwei Bauern weniger nahezu hoffnungslos verloren war, woraufhin er aufgab.

Währenddessen hatte Markus Dosch leider einen Moment der Unkonzentriertheit, durch den er einzügig und ohne Kompensation eine Figur einstellte. Besonders schade ist dies deshalb, weil er bis zu diesem Zeitpunkt eine sehr gute Partie spielte. Er kam klar besser aus der Eröffnung und konnte im weiteren Verlauf seinen Gegner bis auf die Grundreihe zurückdrängen, wodurch er alle Freiheiten hatte, seinen positionellen Vorteil in materiellen Vorteil umzuwandeln. Dies gelang ihm jedoch nicht, dann stellte er die Figur ein. Ein Fehler, den sein Gegner konsequent bestrafte und in einen Sieg ummünzte.

Im letzten noch laufenden Spiel des Tages demonstrierte Joachim Münch einmal mehr, warum er diese Saison der Topscorer der Walldürner ist. Seine leichten Stellungsvorteile baute er Zug um  Zug weiter aus, wobei er währenddessen noch zwei Bauern gewinnen konnte. Daraus resultierte eine für seinen Gegner ausweglose Situation, da er nebst materiellem Nachteil auch eine sehr passive Stellung ohne Gegenspiel  hatte, was ihn zur Aufgabe bewegte.

Damit trennten sich die beiden Mannschaften mit einem 4:4 Unentschieden, was, etwas überraschend, für die Walldürner mit vier Punkten zum Klassenerhalt reicht. Mit Eppingen und Wiesloch-Baiertal gibt es zwar zwei weitere Mannschaften mit vier Punkten, doch da diese sowohl weniger Brettpunkte holten als auch die schlechtere Berliner Wertung vorzuweisen haben, befindet sich der SK Buchen-Walldürn auf dem drittletzten Platz. Dieser Platz hätte durchaus auch noch einen Abstieg bedeuten können, doch da sich in Staffel 3 der Bereichsliga Nord mit der 2. Mannschaft des SK Sandhausen eine weitere Mannschaft mit vier Punkten und schlechterer Feinwertung befindet, reicht es für Buchen-Walldürn zum Klassenerhalt.

Damit geht eine spannende Saison zu Ende, in der Buchen-Walldürn mit etwas mehr Glück in der einen oder anderen Situation den Klassenerhalt schon wesentlich früher ins Trockene hätte bringen können. Nichtsdestotrotz wurde mit dem Verbleib in der Bereichsliga das ausgegebene Saisonziel erreicht, woran man vor dieser Begegnung nicht mehr so recht hatte glauben wollen.

 




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